Mit dem Quicar in die Region. Ausflugstipps der langeleine-Redaktion. Heute: der Mecklenheider Forst
Verwunschenes Grün am Rande der Stadt: Der Mecklenheider Forst ist unbedingt einen Ausflug wert
Wer in Hannover auf der Suche nach ein wenig Grün ist, dem fallen als allererstes die Eilenriede, das Gebiet rund um den Maschsee und die Ufer von Leine und Ihme ein. Etwas weiter abseits, hinter der Nordstadt, Hainholz und Vinnhorst, befindet sich der 75 Hektar große Mecklenheider Forst. Der stammt aus dem 19. Jahrhundert und verlief seinerzeit in Form einer Heidelandschaft von Engelbostel aus bis in die List. Der Mecklenheider Forst ist heute also strenggenommen das, was von der ehemaligen Heidelandschaft übrig geblieben ist. Dennoch ist er nicht minder einen Besuch wert, als beispielsweise die gerade bei schönem Wetter überlaufende Eilenriede.
Eine Autofahrt ins Grüne – auf dem Weg in den Wald
Großzügig angelegte Spielplätze und ein origineller Natur-Erlebnispfad
Den Mecklenheider Forst kenne ich wie meine Westentasche. Meine ersten Lebensjahre in Godshorn und Schulenburg verbringend, diente der Wald-Abschnitt am Mittellandkanal als typisches Fahrrad-Ausflugsziel. Für Familien ist das Gebiet inzwischen aber noch viel attraktiver geworden, da der Forst durch diverse großzügig angelegte Spielplätze punkten kann. Außerdem entstand 1996 im Rahmen einer FerienCard-Aktion mit dem hannoverschen Liedermacher Unmanda Manfred Kindel die Idee, Kinder selbst einen Teil des Waldes gestalten zu lassen und ihn somit spannender zu machen. Das Ergebnis ist ein Natur-Erlebnispfad, der das Gebiet zusätzlich bereichert.
Großzügige Spielplätze laden Groß und Klein zum Herumtoben ein
Der Mecklenheider Forst ist Hannovers Kinderwald
Neben dem Natur-Erlebnispfad, auf dem Kinder im Alter von vier bis achtzehn Jahren die heimische Pflanzen- und Tierwelt erkunden können, bietet der Förderverein Kinderwald feste Kinder- und Jugendgruppen an, einen Kinderwald-Chor, der mittlerweile seit über zehn Jahren besteht, weitere Familien- und Ferien-Aktionen sowie Jahreszeiten-Feste. Alle Angebote sind darauf ausgelegt, den Teilnehmern einen Bezug zur Natur zu vermitteln und sie in diesem Zusammenhang auch für indigene Völkern zu interessieren. In Kooperation mit Kindergärten und Schulen werden beispielsweise Winter-Quartiere für Igel und Mäuse gebaut oder Herbergen für Wildbienen. Der Mecklenheider Forst trägt seinen Namen als Kinderwald zu Recht, und dennoch bekommt er am Rande der Landeshauptstadt leider noch viel zu wenig Aufmerksamkeit.
Ein Ort zum Nachdenken: der Mittellandkanal am Mecklenheider Forst
Satte Wiesen, schattige Plätze und ruhige Spaziergänge
Wer ohne Kinder unterwegs ist und einfach nur etwas die Seele baumeln lassen möchte, findet selbstverständlich auch im Mecklenheider Forst satte Wiesen zum Herumliegen, Bänke zum Sitzen und jede Menge schattige oder sonnige Plätze zum entspannten Genießen. Ein besonderes Highlight ist obendrein ein Spaziergang am Mittellandkanal entlang. Der anfänglich dominierende industrielle Charakter des naheliegenden Hafens kann den ein oder anderen zwar in seiner verträumten Ruhe stören, für Liebhaber von Industrie-Charme ist es aber unabdingbar, auch einmal einen Blick abseits der schützenden Bäume zu werfen. Hafenkräne, Stahl-Geruch, Ausflugsdampfer und Schlepper brechen die weiche Natur auf und geben der gesamten Umgebung ein melancholisch schönes Ambiente, das zum Nachdenken und Innehalten anregt. Die noch weitestgehend ungestörte Atmosphäre dieses Landstriches tut hierbei ein Übriges.
Der Mecklenheider Forst ist nicht nur als Kinderwald eine Empfehlung wert, sondern auch als besonderer Wald, der einen ebenso besonderen Ausflug ins Grüne bietet. Verwunschen, irgendwie verlassen und dennoch eine äußerst attraktive Ruhe-Oase am Rande der Stadt, in der man sich sogar noch richtig schön verlaufen kann.
Mecklenheider Forst
www.kinderwald.de
Fahrtzeit von Hannover-Stadtmitte: ca. 20 Minuten
Ausflugsdauer: ca. 3-4 Stunden
(Fotos: Susanne Haupt)